Die Kunst des Exils im Zeichen der Transkulturalität: die erzählerische Konstruktion nationaler und jüdischer Identität bei Alfredo Bauer
Das Leben des 2016 verstorbenen argentinisch-österreichischen Alfredo Bauer ist mit den großen Konflikten, Tragödien und Themen des 20. Jahrhunderts verbunden: Nationalsozialismus, Antisemitismus, Flucht, Kommunismus, Systemkonflikt. Alfredo Bauer wurde 1924 in Wien in einem jüdischen Elternhaus geb...
Guardado en:
| Autor principal: | |
|---|---|
| Formato: | Trabajo revisado (Peer-reviewed) |
| Lenguaje: | Alemán |
| Publicado: |
Congreso de la Asociación Latinoamericana de Estudios Germanísticos
2018
|
| Materias: | |
| Acceso en línea: | http://eventosacademicos.filo.uba.ar/index.php/ALEG/ALEGXVI/paper/view/3729 https://repositoriouba.sisbi.uba.ar/gsdl/cgi-bin/library.cgi?a=d&c=aleg&d=3729_oai |
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Universidad de Buenos Aires |
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Repositorio Digital de la Universidad de Buenos Aires (UBA) |
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Exilliteratur kollektive Identitäten; deutschsprachige Auswanderung nach Argentinien; argentinische Literatur; jüdische Identität |
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Exilliteratur kollektive Identitäten; deutschsprachige Auswanderung nach Argentinien; argentinische Literatur; jüdische Identität Patrick Eser Die Kunst des Exils im Zeichen der Transkulturalität: die erzählerische Konstruktion nationaler und jüdischer Identität bei Alfredo Bauer |
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Exilliteratur kollektive Identitäten; deutschsprachige Auswanderung nach Argentinien; argentinische Literatur; jüdische Identität |
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Das Leben des 2016 verstorbenen argentinisch-österreichischen Alfredo Bauer ist mit den großen Konflikten, Tragödien und Themen des 20. Jahrhunderts verbunden: Nationalsozialismus, Antisemitismus, Flucht, Kommunismus, Systemkonflikt. Alfredo Bauer wurde 1924 in Wien in einem jüdischen Elternhaus geboren und 1939 mit seinen Eltern vor dem Nationalsozialismus nach Argentinien geflohen, wo sich die Familie in Buenos Aires ansiedelte. In seinem schriftstellerischen Schaffen hat der bis ins hohe Alter publizistisch tätige Arzt, Dramatiker, Lyriker, Essayist und Erzähler Alfredo Bauer immer wieder seine eigene Positionierung als Exiliertersowie das Ringen mit seinem eigenen Ort in der Welt, seiner eigenen Identifikation im Geflecht von politisch-weltanschaulichen (in der politischen Linken, im ethischen Humanismus), ethisch-religiösen (Judentum) und national-kulturellen sowie territorialen (Argentinien, Lateinamerika/Europa, Deutschland, Österreich) Identitätsangeboten gemacht. Der Topos des Ringens um die wie auch immer akzentuierte Identitätsfindung, der im vorliegenden Aufsatz im Vordergrund steht, lässt sich an den verschiedenen Facetten der vitaBauers wie auch an seiner schriftstellerischen Tätigkeit nachvollziehen. Hier exerziert er entsprechende Überlegungen und Versuche durch am erzählerisch gestalteten Leben anderer (so in seinem Roman El hombre de ayer y el mundo über den Exilanten Stefan Zweig ), in seiner Rolle als Übersetzter und Kulturvermittler – Bauer übersetzte zentrale Werke der deutschsprachigen sowie argentinischen Literatur in die jeweils andere Sprache – und nicht zuletzt als Historiograph der Geschichte seiner Vorfahren, sei es in Form der populärwissenschaftlichen Geschichtsschreibung des Judentums (u. a. die Historia crítica de los judíos) oder in der erzählerischen Rekonstruktion der Geschichte seiner eigenen Familie und schließlich der seines eigenen Lebens (so im letzten Band der fünfbändigen Familiengeschichte Los antepasados). Bauer ist in vielerlei Hinsicht als Intellektueller in Erscheinung getreten, dies auch im Zusammenhang mit seiner beruflichen Tätigkeit als Arzt und Gynäkologe, wie die fachwissenschaftlichen Buchveroeffentlichgunen ueber die Stellung der Frau in der modernen Gesellschaft, zur Sexualitaet sowie ueber Schwanger- sowie Mutterschaft zeigen (Aportes a la practica del parto sin dolor, 1957; La mujer.Ser social y conciencia, 1970; La mujer en el socialismo, 1974; La maternidad al día, 1978). Auf dem ästhetisch–künstlerischen Feld ist Bauer in beiden Sprachen publizistisch in Erscheinung getreten. So hat er nicht nur in beiden Sprachen Gedichte, historische Romane, historische Sachbücher und Dramen verfasst, sondern auch wichtige Literaten seiner deutschsprachigen ‚Herkunftskultur‘ (Heinrich Heine, Jura Soyfer, Berthold Brecht) ins Spanische übertragen und in Argentinien eingeführt sowie auch wichtige spanischsprachige Werke (so das Nationalepos des Martin Fierro) ins Deutsche übersetzt. Zudem war er (kultur-)politisch aktiv in Argentinien, war langjährig Vorsitzender des traditionellen sozialdemokratischen Vereins Vorwärts sowie einer der Mitbegruender des Ateneo Argentino Alejandro von Humboldt, das inmitten des Kalten Kriegs kulturelle Beziehungen zur DDR unterhielt. |
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I28-R145-3729_oai2025-11-03 Patrick Eser 2018-12-26 17:53:12 Das Leben des 2016 verstorbenen argentinisch-österreichischen Alfredo Bauer ist mit den großen Konflikten, Tragödien und Themen des 20. Jahrhunderts verbunden: Nationalsozialismus, Antisemitismus, Flucht, Kommunismus, Systemkonflikt. Alfredo Bauer wurde 1924 in Wien in einem jüdischen Elternhaus geboren und 1939 mit seinen Eltern vor dem Nationalsozialismus nach Argentinien geflohen, wo sich die Familie in Buenos Aires ansiedelte. In seinem schriftstellerischen Schaffen hat der bis ins hohe Alter publizistisch tätige Arzt, Dramatiker, Lyriker, Essayist und Erzähler Alfredo Bauer immer wieder seine eigene Positionierung als Exiliertersowie das Ringen mit seinem eigenen Ort in der Welt, seiner eigenen Identifikation im Geflecht von politisch-weltanschaulichen (in der politischen Linken, im ethischen Humanismus), ethisch-religiösen (Judentum) und national-kulturellen sowie territorialen (Argentinien, Lateinamerika/Europa, Deutschland, Österreich) Identitätsangeboten gemacht. Der Topos des Ringens um die wie auch immer akzentuierte Identitätsfindung, der im vorliegenden Aufsatz im Vordergrund steht, lässt sich an den verschiedenen Facetten der vitaBauers wie auch an seiner schriftstellerischen Tätigkeit nachvollziehen. Hier exerziert er entsprechende Überlegungen und Versuche durch am erzählerisch gestalteten Leben anderer (so in seinem Roman El hombre de ayer y el mundo über den Exilanten Stefan Zweig ), in seiner Rolle als Übersetzter und Kulturvermittler – Bauer übersetzte zentrale Werke der deutschsprachigen sowie argentinischen Literatur in die jeweils andere Sprache – und nicht zuletzt als Historiograph der Geschichte seiner Vorfahren, sei es in Form der populärwissenschaftlichen Geschichtsschreibung des Judentums (u. a. die Historia crítica de los judíos) oder in der erzählerischen Rekonstruktion der Geschichte seiner eigenen Familie und schließlich der seines eigenen Lebens (so im letzten Band der fünfbändigen Familiengeschichte Los antepasados). Bauer ist in vielerlei Hinsicht als Intellektueller in Erscheinung getreten, dies auch im Zusammenhang mit seiner beruflichen Tätigkeit als Arzt und Gynäkologe, wie die fachwissenschaftlichen Buchveroeffentlichgunen ueber die Stellung der Frau in der modernen Gesellschaft, zur Sexualitaet sowie ueber Schwanger- sowie Mutterschaft zeigen (Aportes a la practica del parto sin dolor, 1957; La mujer.Ser social y conciencia, 1970; La mujer en el socialismo, 1974; La maternidad al día, 1978). Auf dem ästhetisch–künstlerischen Feld ist Bauer in beiden Sprachen publizistisch in Erscheinung getreten. So hat er nicht nur in beiden Sprachen Gedichte, historische Romane, historische Sachbücher und Dramen verfasst, sondern auch wichtige Literaten seiner deutschsprachigen ‚Herkunftskultur‘ (Heinrich Heine, Jura Soyfer, Berthold Brecht) ins Spanische übertragen und in Argentinien eingeführt sowie auch wichtige spanischsprachige Werke (so das Nationalepos des Martin Fierro) ins Deutsche übersetzt. Zudem war er (kultur-)politisch aktiv in Argentinien, war langjährig Vorsitzender des traditionellen sozialdemokratischen Vereins Vorwärts sowie einer der Mitbegruender des Ateneo Argentino Alejandro von Humboldt, das inmitten des Kalten Kriegs kulturelle Beziehungen zur DDR unterhielt. http://eventosacademicos.filo.uba.ar/index.php/ALEG/ALEGXVI/paper/view/3729 de Congreso de la Asociación Latinoamericana de Estudios Germanísticos Los autores que envíen algún trabajo a la conferencia están de acuerdo con los siguientes términos:<br /> <strong>a)</strong> Los autores retienen el copyright de sus trabajos, y autorizar a la organización de la conferencia a que sus trabajos se publiquen con la licencia <a href="http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/">Creative Commons de Reconocimiento</a>, que permite a terceros el libre acceso a los archivos, usar y compartir los trabajos, con el reconocimiento de la autoría y como primer punto de referencia de su presentación, esta conferencia.<br /> <strong>b)</strong> Los autores renuncian a los términos de la licencia CC y en un texto aparte, señalan los términos del acuerdo para la distribución no exclusiva y ulterior publicación de este trabajo (p.e., publicar en una versión revisada en una revista, depositarlo en un repositorio institucional o publicarlo en un libro), con el reconocimiento, como primer punto de referencia de su presentación, esta conferencia.<br /> <strong>c)</strong> Adicionalmente, se recomienda a los autores, a depositar y compartir sus trabajos a través de la web (p.e., en repositorios institucionales o en sus páginas web) bien antes o después de la conferencia. 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